E05 – Geteilte Freud, geteiltes Leid? Freundschaft und Kinderwunsch

Nora hat einen positiven Schwangerschaftstest, Ulla trauert wegen ihrer Kinderlosigkeit. Wie gehen die beiden damit um? Was passiert mit einer Freundschaft, wenn die eine erlebt, was die andere sich sehnlichst wünscht? Nora und Ulla berichten von ihren Erfahrungen, wie immer ehrlich, manchmal lustig und gelegentlich traurig.

Es geht um Szenen und Gefühle, die vielen Betroffenen vertraut sind: Ab einem gewissen Zeitpunkt regnet es förmlich Schwangerschaftsverkündungen. Die Bäuche der Freundinnen wachsen. Die Gespräche sind bestimmt vom freudig erwarteten Nachwuchs, Neuigkeiten aus der Hebammenpraxis und dem Geburtsvorbereitungskurs. Irgendwann landet dann die Klappkarte mit dem hübschen Babyfoto im Briefkasten, werden Grüße aus dem Wochenende geschickt und Geburtsgeschichten erzählt. Jetzt geht es um Milcheinschuss und Stillpositionen. Man trifft sich längst nicht mehr in Kneipen, sondern auf Spielplätzen. Und während man dem ganzen Stolz und der Freude der anderen beiwohnt, schmerzt einem das Herz, denn eigentlich will man das alles auch erleben, nur: Der eigene Bauch bleibt ungewollt leer. Zu dem Schmerz gesellen sich Wut, Neid und Trauer, aber die Person, mit der man seine Gefühle gerne teilen würde, ist dummerweise diejenige, die gerade im Babyhimmel schwebt. Ein Kind zu bekommen, verändert eine Freundschaft, keins bekommen zu können auch.

„Und dann habe ich mich tatsächlich nicht mehr bei ihr gemeldet, weil ich nicht mehr konnte. Es war so ein Punkt, wo ich dachte, ich muss mich von allem, was mit Schwangerschaft und Babys zu tun hat, abschotten, damit ich noch so halbwegs durch meinen Alltag komme.“

Nora

„Wenn Frauen schwanger werden, dann ist das ja ein Grund für sehr viel Freude. Auch im Umfeld. Und ich kann die Freude sehr gut nachvollziehen. Aber wie zur Hölle passt jetzt mein Schmerz da hinein? Darf ich den jetzt überhaupt haben? Ohne missgünstig oder neidisch zu sein – das wir dann ja häufig schnell unterstellt.“

Ulla

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Kommentare

2 Antworten zu „E05 – Geteilte Freud, geteiltes Leid? Freundschaft und Kinderwunsch“

  1. Avatar von Gisela Dattenböck
    Gisela Dattenböck

    Hallo ihr Beiden!
    Ich wollt euch nur sagen: DANKE! Fürs Dinge aussprechen die so auf der Punkt bringen was ich denke und fühle, fürs Zusammenfassen was ich seit knapp zwei Jahren Kinderwunsch mit mir rumtragen. Ihr habt in dieser Folge vom Trösten gesprochen und auch bei mir ist es das wohl – ich brauche ganz viel Trost im Moment weil ich so unfassbar traurig bin. Euch zuzuhören schenkt mir ein wenig davon, ich fühl mich verstanden ohne euch jemals persönlich kennenzulernen.
    Alles Liebe für euch und ich hoffe ihr findet einen guten Weg weiterzumachen 🧡

    1. Avatar von admin

      Hallo Gisela,
      wie schön, dass du dich meldest und noch schöner, dass wir dir mit dem Podcast Trost spenden können. Es ist kein einfacher Weg, leider geht man ihn oft ungesehen von der Welt. Wir wünschen dir von Herzen ganz viele offene Ohren und Arme für deien Trauer.
      Nora&Ulla

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