„Entspannt euch einfach, dann klappt’s!” – Das ist mit Sicherheit der häufigste Ratschlag, den ungewollt Kinderlose erhalten, wenn sie von ihren Mühen reden. Doch was ist eigentlich dran am Stress-Mythos? Ist Fruchtbarkeit gar eine Kopfsache? Und vergrößern sich die Chancen auf eine Schwangerschaft, wenn man nicht zu oft daran denkt oder den Kinderwunsch sogar loslässt? Nora und Ulla beleuchten in dieser Episode ein paar der gängigsten Kinderwunschmythen.
Es geht um Ferndiagnosen, Ratschläge und Vorurteile, mit denen sich Betroffene tagtäglich auseinandersetzen müssen. Und das, obwohl sie doch schon genug belastet sind, weil es mit dem Schwangerwerden nicht „einfach so“ klappt. Kinderwunschmythen sind langlebig, zäh und unangenehm für alle, die eben nicht das große Glück haben, auf Wunsch Eltern zu werden. Wir hoffen, dass wir zu ihrer Beseitigung beitragen können.
„Jetzt hab ich mich da halbwegs von freimachen können, aber ich weiß, dass ich das zu der Zeit alles geglaubt habe. Ich habe das, was meine Freundinnen zu mir gesagt haben oder die Apothekerin, wirklich ernst genommen. Und ich hab wirklich lange geglaubt, ich bin schuld. Ich bin mit meiner Verbissenheit und meiner Anspannung dafür verantwortlich, dass es nicht klappt.“
Nora
„Es ist ja auch nicht einfach nur ein Wunsch. Es ist bei den meisten etwas, mit dem sie wie selbstverständlich aufwachsen. Ich bin zum Beispiel in einer Familie mit mehreren Geschwistern aufgewachsen, in einer Umgebung mit anderen Familien und vielen Kindern. Das Modell Familie ist einfach mein Grundmodell gewesen, was ich gar nicht groß infrage gestellt habe. Ich hab immer gedacht: Natürlich habe ich mal eigene Kinder. Das war nicht nur ein Wunsch, sondern wie ich mein Leben gesehen habe und meine Zukunft.“
Ulla
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SHOWNOTES
- Achtung Stress-Mythos! Die Frauenärzte im Netz sollten ihren Artikel zu den Ursachen von Unfruchtbarkeit wirklich endlich aktualisieren.
- Bereits 1993 wurde in einer Vergleichsstudie festgestellt, dass die mit Unfruchtbarkeit verbundenen psychologischen Symptome denen ähneln, mit denen andere schwere Erkrankungen einhergehen.
- Eine Umfrage aus Ungarn hat die Häufigkeit von depressiven Symptomen und Angststörungen bei Frauen mit Unfruchtbarkeits-Diagnose ermittelt.
- Die ultimative Kinderwunsch-Checkliste von Dr. Wischmann hilft gegen Kinderwunschmythen.
- Zahlen und Daten zum Erfolg von Reproduktionsmedizin in Deutschland sammelt das IVF Register.
- Dieser Artikel führte zu Sorgen bei Eltern mittels Reproduktionsmedizin gezeugter Kinder: Diese Kinder sind doch nicht so gesund
- In diesem Interview werden die Ergebnisse der Studie aus dem obigen Artikel eingeordnet: „Der allergrößte Teil der Kinder ist gesund“
- Eine australische Studie findet keine mentalen und körperlichen Unterschiede zwischen natürlich und mittels Reproduktionsmedizin gezeugter Kinder.
- Unser Intro und Outro stammt von musicfox.
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